Deutschland 2005 Produktion: Rosa von Praunheim Produktionsleitung: Markus Humsberger, Martin Kruppe Buch und Regie: Rosa von Praunheim Kamera: Lorenz Haarmann, Jens Pätzold, Daniela Knapp, Katinka Minthe Ton: Lilly Grote Schnitt: Julia von Heinz Regieassistenz: Julia von Heinz Szenenbild: John Quester |
Special Effects: Dr. Jones Laboratories Musik: Christoph Gracian Schubert Technische Bearbeitung: Mike Shephard Darsteller: Martin Ontrop und Martin Molitor Format: DigiBeta Laufzeit: 83 Min., Farbe Uraufführung: Montreal 09/05 Verleih:– |
Thema: Kannibalismus Zwei Männer treffen sich im Internet bei einem Schach-Chat. Sie kommen sich näher. Ein Machtspiel beginnt, bis der eine den anderen bittet, ihn aufzufressen. Synopsis Achim lebt allein in Berlin Spandau in einem Einfamilienhaus. Er hat sich vor kurzem von seiner Frau Karin getrennt, die ihm fast das ganze Haus leer geräumt hat. Achim ist Lehrer, ist aber wegen Depressionen seit sieben Monaten nicht mehr in die Schule gegangen. In einem Chatroom lernt er Peter kennen, anfänglich eine Schachfreundschaft, aus der sich aber mehr entwickelt. Peter versucht Achims Schwäche in Stärke umzuwandeln. Er regt ihn an, in sadomasochistischen Rollenspielen, seine Gefühle auszuleben. Mal spielt Peter eine russische Nutte, einen missratenen Schüler oder einen Polizisten. Achim ist seine eigene Mutter, die in großer Angst vor ihrem missratenen Sohn lebt. In der Küche spielen sie den Kannibalen von Rothenburg nach und Peter droht, sich selbst den Schwanz abzuschneiden. Die Beziehung wird immer intensiver, bis einer den anderen bittet, ihn zu töten und in sich aufzunehmen. Das Fleisch in der Gefriertruhe erinnert an Peter. Achim wird Peter nicht los, im Keller, im Schlafzimmer, überall erscheint er ihm und ermuntert ihn, stolz auf seine Tat zu sein. Neues vom deutschen Kino: »Dein Herz in meinem Hirn« ist die Geschichte einer schrecklichen Liebe, ein beklemmendes Kammerspiel, dem die Musik von Christoph Gracian Schubert einen geheimnisvollen Thrill verleiht. Da muss dann schon einer der Alten ran, einer wie Rosa von Praunheim. Praunheims Film gehörte zweifellos zu den Highlights in Hof. »Dein Herz in meinem Hirn« ist kein bebildertes Dramaturgiekonstrukt, sondern eine dramatische Versuchsanordnung mit vergleichsweise offenem Ausgang. Es geht nicht um abgeschlossene drei Akte, sondern um das Leben, das manchmal unberechenbar ist. (BerlinMagazin tip, Nov. 2005) |
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