Ein Virus kennt keine Moral

Deutschland 1985/86
Produktion & Regie:
Rosa von Praunheim
Kamera: Elfi Mikesch
Schnitt: Mike Shephard
Musik: Maran Gosov
Darsteller & Mitarbeiter
des Drehbuchs:
Dieter Dicken,
Maria Hasenäcker,
Christian Kesten, Eva Kurz,
Rosa von Praunheim,
Thilo von Trotha
Laufzeit: 82 Min., Farbe
EA: 16.1.1986
Verleih: –
Ein reaktionärer Saunabesitzer, dessen Freund Theologie studiert und Bach-Chöre singt, eine Therapeutin, die Aidskranke Todesmeditation und -gymnastik lehrt, eine Reporterin, die sich als Mann verkleidet und die Gay- und Aids-Szene ausspioniert, eine Frau Professor Doktor Blut, die sich das Virus in Afrika einfängt, ein Minister mit falschen Versprechungen, reiche Tunten und schwule Revolutionäre sind die Hauptcharaktere des Films.
Der erste deutsche Spielfilm über Aids. Eine schwarze Komödie, deren Hauptdarsteller die Homosexuellen und Transvestiten Berlins sind und der auf satirische Weise die ersten Phasen der Panik nachzeichnet. Der Film will das Thema Aids mit grellen Einfällen und einem makabren Rundumschlag einkreisen. Auf einem trostlosen Tuntenball singt die Schwulenband Bermudas »Hurra, wir leben noch.« Am Ende haben alle Personen Aids und die Nachtschwestern würfeln, wer als erster sterben wird. Die Regierung schickt alle Infizierten ins geschlossene Lager auf die Insel Hell-Gay-Land. Schwarzer Humor als Akt wütender Provokation.

»Ein heftiger Angriff auf den Zynismus der Ärzte und auf die Sensationspresse.« (Cine Arte del Goethe)

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