Anita – Tänze des Lasters
Deutschland 1986
Produktion & Regie:
Rosa von Praunheim
Buch: Rosa von Praunheim,
Hannelene Limpach
Kamera: Elfi Mikesch
Schnitt: Rosa von Praunheim,
Mike Shephard
Musik: Konrad Elfers
Darsteller: Lotti Huber,
Ina Blum, Mikael Honesseau,
Eva Maria Kurz,
Rainer Kranich, u.a.
Laufzeit: 85 Min.,
Farbe & S/W
EA: 19.2.1988
TV: 18.9.1989, ZDF
Verleih: Basis-Film
Anita - Tänze des Lasters
Der Film ist angeregt von der Lebensgeschichte der Nackttänzerin und exzentrischsten Frau der 20er Jahre Berlins, Anita Berber. Sie nahm Drogen, war bisexuell und starb 1928 mit 29 Jahren. Die Geschichte wird aus der Perspektive einer alten Frau, die sich auf dem Berliner Kudamm auszieht, ins Irrenhaus kommt und behauptet, Anita, die berühmteste Nackttänzerin Deutschlands, zu sein.
Ihre große Zeit war die Inflationszeit in Deutschland. Der extreme Wandel von der sittsamen Kaiserzeit zur Auflösung materieller und moralischer Werte nach Ende des 1. Weltkriegs machten Anita zum Symbol der verrückten Zwanziger. Ihre Devise war: Wer A sagt, muss auch RSCH sagen! Mit ihrem Partner Sebastian Droste tanzte sie die Tänze des Lasters, des Grauens und der Extase. Themen waren »Die Leiche auf dem Seziertisch« oder »Morphium«. Sie liebten das Bürgertum, das von überallher anreiste, um sie zu sehen, zu schockieren und provozieren.
Aber Nackttanz wurde bald unmodern und ihr Partner verließ sie. Sie tourte im Orient, wo sie den großen Fehler machte, Drogen und Alkohol zu entsagen. Entkräftet von diesem Entzug starb sie im Berliner Bethanienkrankenhaus.

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